Am 16.01.2019 begann das zweite Praxismodul mit dem Thema „Logistik“ bei der Firma Remmers in Löningen. An dieser Veranstaltung nahmen die Schüler des aktuell zweiten Ausbildungsjahres der BBS in Löningen sowie einige Lehrer und Vertreter der an Ausbildung.Plus beteiligten Unternehmen teil.
Zu Beginn nahm Frau Wolke aus der Personalabteilung die Teilnehmer in Empfang und stellte kurz die Firma Remmers vor. Remmers wurde 1949 von Bernhard Remmers gegründet und ist noch heute ein unabhängiges Familienunternehmen. Das Unternehmen stellt bauchemische Produkte, Holzfarben und -lacke sowie Industrielacke her und wirkt mit rund 1.500 Mitarbeitern an über 400 Produktsystemen. Seit über 50 Jahren bildet Remmers für den eigenen Bedarf aus und erhielt schon mehrere Auszeichnungen für die Ausbildung.
Im Anschluss präsentierte der Bereichsleiter der Transportlogistik, Herr Korfhage, das Logistikzentrum, welches eine Ausgangsmenge von 72.000 Tonnen/ Jahr hat. Dies entspricht rund 8.000 Lkw à 24 Tonnen, wobei noch 320.000 Pakete im Jahr zu berücksichtigen sind. Neben dem Zentrallager in Löningen gibt es noch zwei weitere Regionalläger in Heidelberg und Radeburg sowie Auslieferungsläger in Rostock, Dortmund und Troisdorf. Hinzu kommen 13 Fachvertreter-Läger, vier Service-Center und 12 Abholläger.
Bei einem Betriebsrundgang im Logistikzentrum zeigte Herr Korfhage den Teilnehmern das ausgezeichnete 24-Stunden Konzept aus der Nähe. Wenn der Auftragseingang bis 16 Uhr erfolgt, wird eine Zustellung deutschlandweit, egal aus welchem Lager, am nächsten Tag garantiert. Bei absehbaren Laufzeitüberschreitungen garantiert Remmers eine proaktive Information des Kunden, um daraus resultierende Folgeschäden zu minimieren. Im Einzelfall übernimmt Remmers berechtigte Ausfallkosten in Höhe von bis zu 5.000€ je Lieferung.
Auf der Aussichtsplattform im Lagergebäude, in der Nähe der Verladezone, erläuterte er im Anschluss die verschiedenen Lagersysteme. So gibt es ein Schmalgang-Lager, welches zur Bevorratung und Auffüllung des Breitgang-Lagers genutzt wird. Im Breitgang-Lager werden dann Aufträge mit Hilfe des Warehouse-Management-System (WMS) disponiert und verpackt. Als drittes System gibt es das Regal für Individualfertigung, in welchem die Sondertöne für spezielle Kundenaufträge gelagert werden.
Der Rundgang endete in der Paketabwicklung, in der alle Sendungen unter 50kg mit einem bei Remmers entwickelten Stegsystem innerhalb der Kartons effizient verpackt und verschickt werden. Herr Korfhage erläuterte hier außerdem, wie die Sendung über Förderbänder zu den einzelnen Mitarbeitern gelangt und mit Hilfe eines Scannersystems auf Vollständigkeit überprüft wird.
Durch dieses Praxismodul gelang es dabei, bereits bestehenden Kenntnisse aus dem theoretischen Unterricht der Berufsschule mit einem praktischen Beispiel zu verbinden und hat den Schülern die Praxis der Logistik durchaus nähergebracht. Ein besonderer Dank gilt Frau Wolke und Herrn Korfhage für diesen interessanten Nachmittag und deren Mühen in der Vorbereitung.
Das seit 2013 existierende Konzept Ausbildung.Plus der Berufsbildenden Schulen am Museumsdorf, Außenstelle Löningen, bietet den Schülerinnen und Schülern eine verkürzte reguläre Ausbildung mit Übernahmeabsicht, eine Weiterbildung zur Wirtschaftsfachwirtin bzw. zum Wirtschaftsfachwirt, die Ausbildereignungsprüfung, einen Auslandsaufenthalt und interdisziplinäre Soft Skills.
Dazu zählen auch die so genannten Praxismodule. Im Laufe der Ausbildung erlangen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei auch über die Ausbildung zur Industriekauffrau bzw. zum Industriekaufmann hinausgehende Kompetenzen, die für die praktische Arbeit im Unternehmen von großem Vorteil sind.