Die Wege in die Unternehmen sind vielfältig. Manche Jugendliche erfahren davon über die Webseite (s.u.), andere durch „Mund-zu-Mund-Propaganda“. Verena Lüllmann wurde durch den Schüler-Schnuppertag bei Remmers auf das attraktive Ausbildungsangebot aufmerksam.
„Beim Schnuppertag lernte ich sowohl Remmers als auch den Beruf der Industriekauffrau kennen. So konnten wir mit den damaligen Auszubildenden direkt an deren Arbeitsplatz gehen und uns vor Ort erkundigen – Informationen auf Augenhöhe also. Gleichzeitig haben wir Informationen über das Unternehmen erhalten und konnten uns bei einem Betriebsrundgang ein Bild von Remmers machen.“
Zahlreiche Unternehmen in der Region bieten auch in diesem Jahr wieder Schnuppertage an. Diese finden in den Osterferien statt. Die Schülerinnen und Schüler konnten sich im Rahmen der 10. Berufs-Info- Messe im Forum Löningen am 05. März 2020 hierüber einen Überblick verschaffen und die Unternehmen kennenlernen.
In einer Gesprächsrunde berichteten Absolventen der Qualifizierung Ausbildung.Plus über ihre Erfahrungen und Erlebnisse.
Ausbildung.Plus umfasst neben einer modularen, auf zweieinhalb Jahre verkürzten Ausbildung auch eine eineinhalbjährige Weiterbildung zum „Geprüften Wirtschaftsfachwirt“ inklusive Auslandsaufenthalt und Ausbilder-Eignungsprüfung. Die Qualifikation entspricht dabei Bachelor-Niveau, weist aber einen stärkeren Praxisbezug als das Studium auf. Hört sich anstrengend an? Fragen wir Ina Schneiders von der Wernsing Feinkost GmbH und Lars Eilers von der Friedrich Graepel AG. Denn als aktuelle Absolventen durchlaufen sie aktuell die Qualifizierungsphase:
„Für den Besuch der Berufsschule wird man ja freigestellt, lernt in einer angenehmen Atmosphäre und kleinen Lerngruppen in der Berufsschule.“
Brigitte Kemper, Projektleiterin Ausbildung.Plus, betonte, dass die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Schule hervorragend klappt und so die Durchführung der Weiterqualifizierung optimal verläuft.
„Das Zusammenspiel von betrieblicher Arbeit und beruflichen Inhalten bringt einen enormen Mehrwert“, betont Ina Schneiders.
Sie ist genau wie Lars Eilers während der gesamten Qualifizierungsphase in einer Abteilung des Unternehmens eingesetzt. Für Lars Eilers zählt darüber hinaus die Vielfalt der Anforderungen insbesondere auch das Angebot der Praxismodule zu den Highlights. Besuche bei unterschiedlichen Unternehmen der Region oder auch spannende Fachvorträge gehören für den jungen Mann dazu:
„Im obligatorischen Auslandspraktikum lernen wir andere Länder und Kulturen kennen.“
Auslandspraktika werden beispielsweise in Südafrika, Schweden, England angeboten. Bei Remmers in zahlreichen Tochtergesellschaften wie Polen, Ungarn, Belgien und den Niederlanden.
Ein weiterer Vorteil von Ausbildung.Plus ist die konsequente Einbindung des beruflichen Nachwuchses in den Unternehmensalltag. Steffen Benten war nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung zum Industriekaufmann, dann auch während seiner Qualifizierungszeit bei Remmers im Remmers Kunden Service Bautenschutz tätig – nicht ganz zufällig in genau jener Abteilung, in der er auch nach Abschluss der Weiterbildung eingesetzt ist. Heute betreut er dort eigenverantwortlich Verkaufsleitergebiete und arbeitet an spannenden Projekten mit.
„Man bekommt durch die Qualifizierung einen ganz anderen Blick auf betriebliche Zusammenhänge und kann so unternehmerischer Denken und Handeln“ ergänzte Steffen Benten, „man ist flexibler im Unternehmen einsetzbar und durch das gute Rüstzeug für weiterführende Aufgaben geeignet“.
Ina Schneiders, die im Sommer die Qualifizierungsphase beendet weiß:
„Durch die Aus- und Weiterbildung schaffe ich mir einen sicheren Arbeitsplatz. Ich möchte auch weiterhin bei Wernsing tätig sein und hier künftig interessante Aufgaben im Marketing wahrnehmen“.
Brigitte Kemper erläuterte die unterschiedlichen Wege zu Ausbildung.Plus. Industriekaufleute können nach Beendigung der 2,5 jährigen Ausbildung direkt an der Berufsschule in Löningen in die Qualifizierungsphase einsteigen. „Aber auch Absolventen die über eine andere kaufmännische Erstausbildung verfügen, können an Ausbildung.Plus teilnehmen. So sind bereits in den vergangenen Durchgängen Groß- und Außenhandelskaufleute, IT-Kaufleute sowie Kaufleute für Büromanagement gestartet. Auch ein Quereinstieg ist möglich.“ betonte Brigitte Kemper, „es liegt bereits für den Start 2021 ein Anmeldung einer Bürokauffrau aus einem Handwerksbetrieb vor.“
Brigitte Kemper, die das Bildungsprogramm koordiniert, weist abschließend auf die Besonderheiten des Netzwerks hin: „Die beteiligten Unternehmen sind über regelmäßige Treffen eingebunden, es findet ein reger Austausch statt. Neben den fachlichen Inhalten umfasst Ausbildung.Plus auch die Vermittlung der immer wichtiger werdenden Soft Skills. Sie bietet dem Berufsnachwuchs eine zusätzliche Möglichkeit, die Ausbildung nachfolgender Azubi-Generationen zu unterstützen und beweist dadurch den Nachhaltigkeitsgedanken des Konzepts“.
Alle sind sich einige, dass das Konzept Ausbildung.Plus eine zukunftsweisende Weiterqualifizierung darstellt.
Konzept Ausbildung.Plus ist eine zukunftsweisende Weiterqualifizierung, da sind sich alle einig. Von links: Jörn Willen (Geschäftsführer Stadtmarketing Löningen), Ina Schneiders (Wernsing Feinkost GmbH), Verana Lüllmann (Remmers GmbH) Lars Eilers (Friedrich Graepel AG), Steffen Benten (Remmers GmbH), Doris Wolke (Ausbildungsleiterin Remmers GmbH) und Brigitte Kemper (Projektleiterin Ausbildung.Plus).
